
Das Messer, wohl das älteste Werkzeug der Menschheit, es begleitete uns durch alle Epochen. Die Herstellung von Messern geht zurück auf uralte Zeiten, lange bevor dem Menschen Metall bekannt war, wurden Messer aus Stein und Knochen angefertigt. Das Messer war einst ein unbedingt notwendiger Begleiter, denn bedingt durch die körperliche Unterlegenheit des Menschen gegenüber vielen Tierarten war das Messer essentiell zum Überleben in einer rauen Natur. Es wurde gebraucht zur Jagd, Verteidigung, Zubereitung der Nahrung, man möchte fast sagen als universelles Werkzeug, welches das Werden des heutigen Menschen erst ermöglichte, zumindest aber die Kulturgeschichte der Menschheit seit Urzeiten ganz erheblich mitgeprägt hat.
Viele Jahrtausende später, als schließlich das Metall der Erde entrungen wurde, hatte das Schmieden dieses besonderen Materials etwas geradezu Magisches, denn der Schmied, der aus Feuer und Glut derartiges erschuf, musste wohl in irgendeiner Art und Weise mit den Göttern im Bunde gewesen sein. Viele Sagen erzählen noch heute von dieser Magie, die in der damals sehr aufwendigen und langwierigen Metallbearbeitung lag.
Ein schöner Gedanke wie ich finde, denn auch wenn heute ganz ohne Magie große Stückzahlen industriell ohne großen Aufwand hergestellt werden können, so geht es mir dennoch ähnlich beim betrachten, fühlen und benutzen handgefertigter Messer, wie auch aller anderen noch unter menschlichen Händen als Einzelstück entstandenen Dingen.


Das Messer hat für mich eine sehr viel weitergehende Bedeutung, als man diesem doch so alltäglichen Objekt auf den ersten Blick zugestehen würde. Ich sehe das Messer gern als „Ganzes“, nicht nur einzelne Eigenschaften zählen für mich hier, sondern das gesamte Stück, letztendlich auch im besonderen Maße das nicht greifbare und doch spürbare, das für mich immer von echten handgefertigten Gegenständen ausgeht. Fast scheint es mir, dass die investierte Lebenszeit und die positive Energie desjenigen, der sein Werkstück mit Freude bearbeitet, auf jenes übergeht und dies auch später im Gebrauch zu spüren ist. Das Messer an sich sowie dessen anfertigen, schmieden der Klingen, die Bearbeitung des Holzes vom Baum bis zum Griff, ja die Entstehung dieses Werkzeugs von Anfang bis Ende durch die Hand eines einzelnen Menschen hat für mich geradezu etwas Spirituelles.
Als Griffmaterial bevorzuge ich Holz von heimischen Bäumen, das ich vom Baum über die Trocknung des Holzes bis hin zum Griff selbst verarbeite. Gerade der Aspekt von Bäumen als bewusster Teil des Messers ist mir wichtig, denn diese größten Lebewesen der Erde hatten zurecht in vielen Kulturen, und das trotz oder gerade wegen ihrer Nutzung (und Nützlichkeit) durch den Menschen einen heiligen Status. Ich verwende das Holz von Bäumen, die ihre Zeit natürlich beendet haben, entweder durch erreichen ihres Alters oder eben Ereignissen jeglicher Art, Windbruch etc.


Eine wohl schon lebenslange Faszination für das Werkzeug Messer und diese Sichtweise hat mich vor über 15 Jahren dazu gebracht, selbst mit dem Schmieden und dem Anfertigen von Messern zu beginnen. Im Laufe der Zeit habe ich mich viel im Bereich Metallurgie beschäftigt, vom Schmieden mit Luppe (Roheisen aus dem Rennofen), über die gängigen Feuerschweißverfahren ( Dreilagenstahl, Damast ) bis zur Verarbeitung von rostträgem Stahl.
Ich fertige heute Messer in allen Preisklassen, da ich kein großer Fan von „Vitrinen-Messern“ bin, ist es mir ein besonderes Anliegen, echte handgefertigte Messer zu bezahlbaren Preisen anzubieten, hochwertige Messer, die auch zu ihren erdachten Zwecken benutzt werden.
